Johann Friedrich Böttchers Bemerkungen über Medicinalverfassung, Hospitäler und Kurarten. 2 Hefte in 1 Band.
Königsberg, bey Goebbels und Unzer, 1800.
8°. VIII,131,(1); IV,136 S. + 1 mehrfach gefaltete Tabelle. Broschur der Zeit mit handschriftlichem Rückenschildchen.
Neue allgemeine deutsche Bibliothek, Anhang zum neun und zwanzigsten bis acht und sechzigsten Bande, 1802, S.179.
Johann Friedrich Böttcher (1757- nach 1800) war Arzt in Berlin und ab 1791 Physikus der Kreise Rastenburg und Neidenburg (Ostpreußen).
Im ersten Teil dieses Buches erfolgt eine sowohl unter historischen, soziologischen, medizinischen und ökonomischen Gesichtspunkten verfasste Beurteilung über das St. Lazarus Hospital in Warschau. In mehreren Artikel sowohl im ersten, als auch im zweiten Teil des Buches befasst sich der Autor mit der Syphilis („venerische Krankheiten“, „venerische Luftseuche“), die Krankheit, mit der eine große Anzahl der Patienten in dem Krankenhaus behandelt werden.
Der zweite Abschnitt widmet sich im „Medicinal-Prozeß um den neunten Artikel von den Recidiven der venerischen Krankheiten in mehreres Licht zu setzen“ einem medizinischen Konflikt zwischen dem Stadtphysikus Dr. Wolff und dem Kreispysikus (der Verfasser der Schrift) in all seinen Facetten. Am Ende des Buches befindet sich ein „Verzeichniß von denen vom 15ten März 1798 bis dahin 1799 kurierten venerischen Kranken im St. Lazarus zu Warschau“ mit Namen und Alter der Kranken, ihren Leiden, Länge des Aufenthaltes sowie Anmerkungen zu den Personen.
Böttcher verfasste außer diesem Buch u.a. noch weitere Schriften: über die „Abhandlung von den Krankheiten der Knochen, Knorpel und Sehnen“ (1782-1792), „Vermischte medicinisch-chirurgische Schriften“ (1791-92), „Auswahl des chirurgischen Verbandes für angehende Wundärzte“ (1795).
Exlibris 'Ex Bibliotheca Wegeleriana' am Spiegel.
Zustand: Einband fleckig und gebräunt: Ecken und Kanten bestoßen; Rücken mit Längsplatzungen und -falten; Vorderdeckel angeplatzt; Spiegel fleckig sowie mit Exlibris; stellenweise gering stockfleckig.