Homer. Ilias.
München, Bremer Presse, 1924.
Kl.-Folio. (372) S. Orig.-Ganzpergament mit Rückenvergoldung, signiert Bremer Binderei F.TH. (d.i. Frieda Thiersch).
Nr. 205 von 615 Exemplaren auf Zanders-Bütten.
Lehnacker 16. - Schauer II, 70. - 15. Druck der Bremer Presse. - - Griechischer Text. - Titelzeichnung von Anna Simons. Herausgegeben von Eduard Schwartz.
Frieda Thiersch (1889 -1947), deutsche Kunstbuchbinderin, Einbandgestalterin und Grafikerin, die großen Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Buchkunstbewegung nach dem Ersten Weltkrieg hatte; sie leitete die Bremer Binderei und war in dieser Funktion für die Gestaltung und Ausführung fast sämtlicher Einbände der Bremer Presse verantwortlich.
Die Bremer Presse würde auf Anraten von Rudolf Alexander Schröder von dem herzkranken Bankierssohn Ludwig Wolde zusammen mit seinem Schulfreund Willy Wiegand in Bremen gegründet, wo sie 1911 zunächst als Bremer Buchwerkstätten firmierte. Mitgründer waren Rudolf Alexander Schröder, Rudolf Borchardt, Hugo von Hofmannsthal und der Bremer Sammler und Buchliebhaber Leopold Otto Heinrich Biermann. Laut Gründungsmanifest sollten jährlich eine beschränkte Anzahl schöner Bücher in einer Auflage von bis zu 250 Exemplaren erscheinen, die in einer eigenen Werkstatt hergestelt werden sollten. Stilistisch ist eine Anlehnung an die englische Doves Press spürbar. Die Bremer Prese gilt als erfolgreichste deutsche Privatpresse, die die deutsche Buckkunst zwischen 1911 und 1934 stark geprägt hat.
Zustand: Einband etwas berieben und etwas fleckig; Vorsätze und Schnitt stockfleckig; Seiten etwas gebräunt und vereinzelt gering stockfleckig.